Ich war immer überzeugt, dass ich alles selbst schaffen müsste. Doch dieser Anspruch brachte mich an den Rand eines Burnouts. Erst als ich den Mut fand, Hilfe anzunehmen, begann sich mein Leben zu ändern.
Arbeiten bis zum Burnout: Mein Weg zur Erkenntnis
In den ersten Jahren meiner Selbstständigkeit war mein Alltag von einem Ziel geprägt: Erfolg um jeden Preis. Doch diese Einstellung forderte ihren Tribut – auf meine Freizeit, meine Gesundheit und das Gleichgewicht, das ich mir eigentlich gewünscht hatte. Ich arbeitete unermüdlich, oft dann, wenn andere sich erholten. Wochenenden und Abende gehörten meinem Business. Was ich dabei übersah: Diese ständige Überforderung war der direkte Weg in die Erschöpfung.
Doch nicht nur die Arbeit allein war belastend. Der Mental Load – die unsichtbare, mentale Verantwortung für private und berufliche Aufgaben – wuchs stetig. Ich hatte mich bewusst entschieden, diese Verantwortung zu tragen, doch ich unterschätzte, wie schwer sie wiegen würde. Es wurde immer schwieriger, zwischen den Anforderungen meines Unternehmens und den Bedürfnissen meines privaten Lebens eine Balance zu finden. Das führte zu einer Überlastung, die ich lange ignorierte, bis sie mich einholte.
Vom Erfolg getrieben: Der gefährliche Weg in die Erschöpfung
Selbst in Momenten, die eigentlich der Entspannung dienen sollten, konnte ich nicht abschalten. Mein Kopf war ständig „angeschaltet“ – zwischen beruflichen To-dos und privaten Verpflichtungen. Diese Rastlosigkeit spiegelte sich auch in meinem Umfeld wider: Mein Mann merkte schnell, dass ich immer angespannter wurde. Statt die gemeinsame Zeit zu genießen, war ich oft gereizt und ungeduldig, weil der Druck, den ich mir selbst auferlegte, kaum Raum für Entspannung ließ.
Dieser Zustand war nicht nur für mich, sondern auch für mein Umfeld belastend. Doch ich wollte nicht wahrhaben, dass ich etwas ändern musste. Erst der ständige Stress und die damit verbundene Gereiztheit führten mir vor Augen, dass ich nicht so weitermachen konnte. Der Weg zu einer Lösung begann mit der Erkenntnis, dass mein aktueller Ansatz – alles allein bewältigen zu wollen – nicht nachhaltig war.
Durch die Auseinandersetzung mit dem Konzept der Life-Work-Connection lernte ich, dass es nicht darum geht, Arbeit und Leben strikt zu trennen. Stattdessen geht es darum, beides in Einklang zu bringen und so zu gestalten, dass sie sich gegenseitig bereichern. Diese Erkenntnis war ein Wendepunkt in meinem Leben, der mir half, neue Strukturen und Ansätze zu entwickeln, um aus dem Hamsterrad auszubrechen und endlich einen Weg zu finden, der mir Raum für das Wesentliche lässt – beruflich und privat.
Hilfe anzunehmen, ist kein Zeichen von Schwäche – im Gegenteil. Es ist eine bewusste Entscheidung, das eigene Leben in Balance zu bringen und Raum für das Wesentliche zu schaffen.
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